Ole & Nils

Ole und Nils - zwei absolute Wunsch-Ochsen!

Ole und Nils kamen nach einander als Familien- und Herdenerweiterung zu meiner Färse Josie und mir. Beide Jungs stammen aus ein und demselben Betrieb und haben durch Zufall (oder Schicksal) denselben Opa. Anders als in den meisten Milchkuhbetrieben werden dort die Mehrzahl der Bullenkälber kastriert großgezogen, um später zur Förderung von Ruhe und Ausgeglichenheit in den Herden beizutragen. Natürlich werden sie dennoch irgendwann geschlachtet, ein Schicksal was Ole und später auch Nils durch eine glückliche Fügung erspart blieb. Josie nahm als Leitkuh die Grunderziehung in ihre Klauen und lehrte den Jungs das 1x1 in unserer kleinen Herde. Leider verstarb Josie sehr schnell nach dem Einzug von Nils. Ein dramatischer Einschnitt für alle 4- und 2-beinigen Mitglieder unserer kleinen Herde! Die Trauer übernahm über mehrere Tage fest das Zepter und ich verlor um ein Haar auch Ole an ihr. Man sagt die Trauer und der Schmerz bleiben, sie werden nur erträglicher... Wir mussten ohne Josie weiterleben und rückten noch näher zusammen. Ole "erholte" sich und übernahm die Rolle der Leitkuh. Nils war zu dem Zeitpunkt noch kein Jahr alt und brauchte diese starke Schulter. Er wuchs neben diesem wundervollen Ochsen, unser Fels in der Brandung, zu unserem liebevollen Clown heran. Beide so einzigartigen und sensiblen Jungs begleiten mich seit nun fast 4 Jahren, jeden Tag sind wir zusammen. Meine 3 Fehlgeburten, die Trennung von meinem Lebensgefährten, der Verlust von Josie und 2 Hunden... Ole und Nils sind meine Haltepunkte, mein Ladekabel, meine täglichen Liebesromane, meine Welt. In Folge der Trennung verlor nicht nur ich mein Zuhause inmitten Pferdestall- und Ochsenidylle, auch Ole und Nils müssen dieses nun verlassen. Der Spagat zwischen meinen Schicht- und Notdiensten und einem nun sehr viel weiteren Fahrtweg zum Stall, die damit verbundene finanzielle Mehrbelastung und die Tatsache, dass ich sie jeden Tag alleine versorge, ist für mich kaum noch schaffbar. Auch wenn mich engste Freunde und Familie so gut es geht unterstützen, ist das keine Dauerlösung. Weder für meine Jungs, die nun mit Liebe und Aufmerksamkeit zu kurz kommen, noch für mich. Die Zeit für gemeinsame Stunden des Kuschelns im Stroh oder im Sommer auf der Wiese, die gemeinsamen "Gespräche", einfach unsere Josi-Ole-Nils-Time kommen zu oft zu kurz. Auch wenn die Zwei mit allem versorgt werden, was sie zum Leben brauchen, zeigen sie mir jeden Tag, wie sehr sie darunter leiden, nicht mehr ihre komplette Familie um sich zu haben. Das tägliche hinter-mir-her-Muhen wenn ich den Stall verlasse, zerbricht mir das Herz. Die Entscheidung sie nun in eine große Rinderfamilie zu geben, fällt mir nicht leicht. Aber diesen Entschluss treffe ich nur für Ole und Nils. Es soll ihnen an nichts fehlen, einschließlich der Liebe und Geborgenheit anderer Rinder und dem familiären Auffangnetz der muhenden Gemeinschaft, wenn ich mal nicht mehr da bin. Ich liebe diese 2 Ochsen so unendlich sehr, aber Liebe heißt auch loslassen (können). Ich weiß, dass es ihnen gut gehen wird, es wird ihnen an nichts fehlen, sie werden in Sicherheit leben dürfen. Bei Muhrielle sind alle Rinder/Tiere glücklich und ich vertraue Conny und ihrem Team über alle Maßen. Josi

Einzug der Riesen Ole (braun) und Nils (schwarz) 

Wir dachten immer, wir haben mit Carlo so einen Ausnahme-Riesen hier mit Widerist-Höhe (grob gesagt Rückenhöhe) von 1,75 m, aber: Falsch! Ole und Nils stiegen aus ihrem Shuttle und schnell wurde klar: Hier werden wir eine neue Security-Mannschaft auf der Weide etablieren. Was für ein Wolfsschutz! 😅 Also unsere Kleinen waren bei Ankunft von Ole und Nils total begeistert. Wir müssen schon immer lachen, wenn ein Anhänger Richtung Weide fährt, denn dann wird im Galopp zum Zaun gerannt, um die besten Plätze zu ergattern. Hier wird auch klar demonstriert, dass man sich in dieser Herde gefälligst erst einmal vorstellen muss, wenn man ins Tierparadies MUHrielle ziehen möchte 😉 Unsere Glücksherde, die nun etwas weiter hinter dem Berg "bei den sieben Zwergen" wohnt, nahm es wie "die alten Hasen" gelassen auf. Nur Cooper und Bilbo wollten es genauer wissen, denn sie vertreten jetzt erfolgreich die Jugend in der Glücksherde. Wisst Ihr, was am besten ist? Endlich kann sich Carlo auf Augenhöhe unterhalten. Er war etwas verblüfft. Ihr müsst wissen, dass unser Carlo generell etwas schüchtern ist. Ole und Nils waren irritiert von so vielen Rindern, denn sie hatten bisher alleine gelebt. Ole hatte sich von klein an immer um Nils gekümmert. Sie beide staunten über so eine Weite und wurden von Josie, ihrer Besitzerin, liebevoll begleitet. Das Abschiednehmen wurde zum Kraftakt, aber sie werden sich zu unserem nächsten Besuchertag am 9. Juni wiedersehen. Bis dahin wird die Glücksherde sie weiter in die Mitte nehmen, sodass sie eine gemeinsame Herde werden.